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Neues vom Kreisverband

Rückblick auf den Bayerischen Ärztetag in Regensburg

Geschrieben von Fortbildung ÄKV Regensburg am .

Vom 14. – 16. Oktober 2022 fand der 81. Bayerische Ärztetag in Regensburg statt. Ca. 300 geladene Gäste besuchten die Auftaktveranstaltung im Kolpinghaus in Regensburg. Nach der Begrüßung von Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, folgten die Grußworte von Oberbürgermeisterin Gertraud Maltz-Schwarzfischer und Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege. Er dankte den anwesenden Ärztinnen und Ärzten für ihren aufopfernden Einsatz während der Corona-Pandemie. Zudem betonte er an diesem Abend erneut, Bayern stehe an der Seite der Ärzte. Er wolle unter anderem den immer stärker in die Branche drängenden Investoren einen Riegel vorschieben. Gertraud Maltz-Schwarzfischer griff in Ihrer Ansprache das Motto des Ärztetages „Klimawandel und Gesundheit“ auf und ging auf die vielfältigen Planungen der Stadt Regensburg zum Thema Klimaschutz sowie auf die Hitzeaktionspläne ein.

Den Hauptteil des Abends bildete das Impulsreferat „Wie der Klimawandel unsere Gesundheit beeinflusst“ von Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin der Hochschulambulanz für Umweltmedizin am Universitätsklinikum Augsburg. Haupttenor ihres Referats war die Aussage: „Der Klimawandel macht krank“, womit sie nicht auf gute Stimmung abzielte, sondern das Bewusstsein der Ärzteschaft für die Problematik schärfen wollte. Immer mehr mache sich der Klimawandel durch Allergien und Infektionskrankheiten bemerkbar. Mehr Asthmafälle und chronische Entzündungserkrankungen, aggressivere Pollen und ein Mensch, der Einflüssen der Umwelt immer schutzloser ausgesetzt ist.

Dabei ist der Klimawandel bei Weitem nicht die einzige Krise, die die Ärzteschaft derzeit umtreibt. Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, skizzierte vor vollem Saal die aktuellen Probleme: Der Angriffskrieg Russlands und die damit steigende Zahl an Schutzsuchenden, die in Deutschland auch medizinisch versorgt werden müssen. Die gestiegenen Kosten, die auch auf die Arztpraxen durchschlagen. Die vom Bundesgesundheitsminister geplanten Regelungen zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen sowie die Streichung der sogenannten Neupatientenregelung. Quitterer warnte vor weiterem Praxissterben, wenn die Politik im Bereich der Ausbildung nicht bald fundamentale Weichen stelle. Zudem forderte er 6000 zusätzliche Medizinstudienplätze deutschlandweit.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von drei jungen Musikern, die Werke von Sergei Rachmaninow und Franz Schubert vortrugen. Die beiden Ukrainerinnen Sofia Mishkurova und Anastasia Kozinberda zeigten erstklassige Vorträge an Klavier und Geige, der junge Domspatz Jakob Bauer zeigte sein sängerisches Talent bei zwei Schubert-Liedern. Alle drei erhielten großen Applaus. Der Abend klang beim anschließenden Empfang gemütlich aus.

Bereits am Nachmittag tagten die 180 Delegierten in vier verschiedenen Workshops im Marinaforum Regensburg. Am Samstag und Sonntag fanden die Tagungen im Großen Forum statt. Es wurden Beschlüsse zu folgenden Themen gefasst:

  • Mehr Studienplätze
  • Stopp von unkoordinierten Krankenhausstrukturveränderungen
  • Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)
  • Medizinische Versorgungszentren (MVZ)
  • Förderung der Qualifikation Medizinischer Fachangestellten

Weitere Informationen zu den einzelnen Beschlüssen können der Pressemitteilung der BLÄK entnommen werden.

Das große kulturelle Highlight des 81. Bayerischen Ärztetages war sicherlich der Oberpfälzer Abend am Samstag. Organisiert wurde der Abend vom gastgebenden Ärztlichen Bezirksverband Oberpfalz. Dessen 1. Vorsitzender, Dr. Gert Rogenhofer, begrüßte ca. 200 Gäste im Fürstlichen Brauhaus. Zuerst porträtierte er die Oberpfalz („die unbekannte Schöne") in ihrer historischen Entwicklung bis hin zur Neuzeit. Von der „Steinpfalz" zu einer aufstrebenden und wirtschaftlich erfolgreichen Region.

Der Weidener Kardiologe Peter Wittmann sorgte mit seinem Ballhausorchester zunächst für entspannte Hintergrundmusik während des Essens, später entführte das Salonorchester mit gepflegter Eleganz und unterkühltem Charme in die schillernde Welt des Schlagers der Zwanziger und Dreißiger Jahre. Das Ballhausorchester mit seinem Sänger Peter Wittmann sorgte für gute Unterhaltung und Action auf der Tanzfläche ... stilecht in Frackanzügen, mit rollendem „R" und einem Schuss Ironie und Glamour.

Nach dem Hauptgang präsentierte Dr. Rogenhofer seinen Gästen die Überraschung des Abends: Der Regensburger Hausarzt Peter Gerber, seines Zeichens Juniorenweltmeister im Jonglieren, begeisterte mit einer abwechslungsreichen und genau auf den Abend zugeschnittenen Jonglage-Show das gesamte Publikum. Dabei jonglierte er abwechselnd mit 3, 4 oder 5 Keulen, Bällen oder brennenden Fackeln und führte Tricks aus verschiedenen Ländern vor.  Er stellte die Coronajahre aus Sicht der Ärzte jonglierend dar oder bat die Ärzte der Oberpfalz gemeinsam mit den Verantwortlichen der BLÄK und dem übrigen Bayern an einem Strang zu ziehen, um genau auf diesem Seil zu balancieren und zu jonglieren. Das Publikum war restlos von dieser erstklassigen Show begeistert.

Nicht zuletzt dank des großartigen Oberpfälzer Abends wurde der 81. Bayerische Ärztetag als  Ärztetag gelobt, der noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Wir danken allen an der Organisation und Durchführung Beteiligten für diese großartige Veranstaltung.

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Autor: Simone Wiebersinsky